Page images
PDF
EPUB

in specie zugehen? Dan jetzt erscheine, das annoch zutrauen; bey längerem Verzuge aber, könten sich die Conjuncturen und gemüther ändern, dass man etwa in hundert Jahren keine solche gelegenheit bekäme, Worüber der überbringer die umbstände zu relationiren wissen wurde.

Ob mit diser gelegenheit, auff eine ErbAlleance, zwischen beyden Haüssern zugedenken? wie vormahls schon im anschlag ware: umb sich beyderseits fästzusetzen.

5:to. Gibt H. von Carlowitz den unmaasgebigen Vorschlag, dass der allhir anwesende Moscowitische Resident, öffters synceriret und beursachet werden möchte, seinem Czaar Ihro Königl. Mtt gegenfreindtschafft schafft fortschickete. auszurühmben.

Ob nit ebenfalls dem Residentz von diser Gelegenheit, und einen brieff an seinen Czaar zugeben, dass d. Residentstracks mit dem Leütenandt, seine Anrüehmung d. Königl. freindt

6:0. resentiren d. Czaar, dass

Die Puncta Excusationis

sein Schreiben, an seinen Frie- stehen förderist an denen, im densgesandten (wie gleichwohlen Er, mit Ihro Königl. Mtt. verlassen hette) durch keinen Teütschen bestellet werden; da man doch wohl gewust, dass Er Czaar, sich keinem Pohlaken vertrauen wollen; wie zumahlen auch der Pohlnische Fridensgesande, sich aller Communication und Verstündtnus entbreche.

7: Hoffet H. von Carlowitz, baldt von dorten erlöset zu werden, und mündtlich vil meh

felde entstandenen Tumulten, und dass die Pohlaken ohne dem schon, auff alle Teütsche schwührig wären, also noch wilder werden wären, wan Sie vermerket hetten, dass ein Teütscher, zum FridensTractat mit untermüschet seye; welche Insolentien Ihre Königl:e Matt., sich in Zeit der mündtlichen unterred, nit versehen hetten. Ob man nicht von denen Conventiculis und nächtlichen Visiten des frantzösischen, mit dem Pohlnischen gesandten zu Wienn, nachricht ertheillen solle?

res zu relationiren. Unterdessen hette Er

8:0 Dem alldortigen Pohlni- Ob dem Palya von hieraus nischen Ablegato Reipublicæ zu schreiben? wie Ihre Excell. impressiret, dass die Moscowi- schon erinnert werde, und dem tische Cosaken schon ordres H. von Carlowitz hievon Parte hetten, auff der ersten wünker, zugeben? womit alldorten die Ihro Königl. Mayt. beyzusprin- Succurs-anträge eventualiter gen; in der wahrheit aber het hierauff gerichtet wurden. Ob ten die Tartarn Ordres, auff nicht entgegen auch die nachVeronisch einen auslauff und richt zuertheilen: dass die BadVersuch zu thuen. cziaker nach Somber einen Einfall vorhetten, und darunter sogahr ein Lubomirsky und d. Paly interessiret seyn.

9:ten bittet H. von Carlowitz, umb schleunige1 des Leütenantens;

10:tens aber hetten Sr. Czaarische Mtt., vor allen dingen zu wissen verlanget: in was des Schwedischen gesandten vorund antrag bestehe? mit angehäffteter bitt, Ihre Königl. Mayt. wolten doch seiner Hülffe, sich umbsonst bedienen, und keinen andern Nachbarn auch hievor etwas abtretten.

1 Abfertigung öfverhoppadt.

Ob nicht vor Abfertigung des Leutenandts, annoch zugewartten: wie d. Kayserin Propositiones zu Wien beschaffen?

Schweden sueche

wass hierauff?

16. Beichling till Carlowitz. Warschau d. 16 febr. 1699.

Odateradt utkast, egenhändigt af Beichling, samma vol. som n:o 15, c. Med ledning af detta utkast har en kanslihand uppsatt ett koncept till svarsskrifvelse, hvilket koncept rättadt samt med datering som ofvan finnes i samma volym. Konceptet (nedan cit. A) motsvarar i allt väsentligt Beichlings utkast; ett par afvikande skrifsätt angifvas nedan.

Puncta an den Hrn von Carlowiz.

1. [Författaren vore glad, att C. emottagit hans bref från Lemberg; men som detta skickats till >Herrn Rath Reyhern> i Königsberg med ordre att sända 1000 specie rd. till C., så förvånades förf., att inga pengar kommit. Hoppades att förf:s bref från Brescz och Grodno riktigt anländt. Sände nu ett växelbref från Schmettau.]

2. Sein lezteres Schreiben so der Lieutenand überbracht ist gar angenehm gewesen, und weil die offerten des Czaars so gross dass man nichts mehr wundschen könnte, alss befehlen Ihro Königl. Maj. dass Er nebenst bezeugung aller Danckbarkeit insistiren solte entweder mit dem Czaar einen secreten tractat zu schliessen oder doch wo möglich eine schrifftliche Versicherung zuhaben, dass auff betürffenden fall gegen den Sommer die Moscowitische Assistenz solte parat seyn, denn eher werden die Pohlen nichts tentiren, weilen auch gegen die Person des Königs eine öffentliche ruptur nicht so leichte zubefürchten, hingegen heimliche meichelmörderische Nachstellungen mit Gifft und Schwerd wohl zu vermuthen ist, also soll sich der H. Carlowiz bemühen, zuerlangen, dass der Czaar an seinen ministros anbefehle, oder auch schrifftlich aussgehen lasse, weil Er vernommen, dass auff dem König von Pohlen, seinem liebsten freund und Nachbar, allerhand heimliche Nachstellungen von einigen untrewen Leuten geschmiedet würden, also wolte Er alle und jede darfür gewarnet haben mit der Erklärung dass Er sich alles dessen was dem König zuwieder gethan würde annehme, und da auch durch Verrätherey dem König ein Unfall begegnete, so erklärete er solches mit seiner ganzen Macht auff das eüserste zu rachen, und solchen fals ganz Pohlen zu einem Steinhauffen und Wüsteney zumachen, also dass ihnen wenig

helffen würde gegen ihren König verrätherisch zu agiren, vielmehr solte es schuldiger und unschuldiger Schade seyn. In übrigen da etwa eine personal allianz, zu beförderung eines oder andern dessein, so wohl auch der Sicherheit beyder hohen Heüpter Personen und derer Erben halber könte gemachet werden, solte Er alles ohne Zeit Verlust beförderen suchen.

Nachdem Ihro Maj. dem Moscowitischen Residenten lediglich an mich gewiesen, umb was Er anzubringen hatt mit mier zu communiciren da ich denn nicht unterlasse in allen Ihm zu stuzen, so wird Er wohl ziemlich content seyn, und hoffe er werde darvon seinem Principal wie Er versprochen schon berichtet haben, indem Er von dem Könige ganz satisfait ist.

Dass das Schreiben damahls dem Polnischen gesandten sey mitgegeben worden sey dahero geschehen weil zu selbiger Zeit wegen grosser jalousie gegen die teütschen nicht hätte wollen von dem Senat permittiret werden, einen teutschen zu dem friedens congress mit zu immisciren, so hätten ihro Maj. gemeinet, es möchte dem Czaar übel gefallen, wenn dessen Schreiben gar nicht überschicket würde, also es lieber durch den Gesandten überreichen lassen wollen, der aber nach der Zeit gar schlechte intelligenz mit dem Moscowitischen minister gepflogen, welches aber wie auch alles andere was von denen Pohlen wieder Moscau fürgenommen würde, der Czaar keines weges Ihro Maj. beymessen wolle, denn Sie künfftig alles mit dem Czaar und dessen leute durch teütsche tractiren würde, womit eine bessre harmonie erfolge, weil denen Pohlen wegen der jalousie nicht zutrauen.

Der Hr von Carlowiz könte nach erreichter expedition was hier oben gemeldet, alsobald sich zum Könige verfügen, doch mit declarirung dass Er nicht abschied nehmen wolle, weil Er wieder zurückkommen würde.

Weilen auch scheinet und Nachricht vorhanden dass die Bodcziacker1 tartarn nebenst des Palya cosaquen von denen Pohlen zu ihrer Assistenz gleichsam gedungen und invidiret werden, so wäre höchst nöthig von dem Czaar eine declaration an selbige Völcker zu verlangen, dass Sie sich von aller Feindseeligkeit gegen den König und dessen teütsche truppen möchten enthalten, widrigenfals aber wolte der Czaar bey ihnen eine irruption thun.

1 Birdziaker, A.

Der Schwedische Gesandte sey hier angekommen habe auch audienz gehabt, und schiene sein negotium auff eine particulier allienz gerichtet, davon aber anizo man nichts berichten könte, weil Er unpass1 (?) worden und also noch keine conferenz mit ihm gepflogen worden, es solle aber mit nächsten alles was hierinne vorgehe treülich communiciret werden.

Nächst dem da nunmehro der Frieden mit denen türcken so gut alss geschlossen, so möchten Sr. Maj. wissen, was der Czaar dieserhalb intentionirte, und wie Er etwa meinte, dass man sich gerirte, denn auff dem König hätte Er sich zuverlassen, dass Er alles mit ihm de concerto zu agiren resolviret wäre und ihm in Lieb und Leyd zu assistiren auff das verbindlichste versicherte.

17.

Tsar Peters rekreditiv för Carlowitz.

Orig., egenhändigt af tsaren, på ryska, jämte officiell tysk öfversättning, samma volym som n:o 13, bl. 42-3.

[Ryska texten].

Translat von diesem obengeschriebenen Schreiben.

Mein Herr und Liebster Bruder (und Freund in der auffrichtigkeit und Warheit aber nicht Politischer weise) dero lieber getreyer, wie auch unser ihrenthalben, General Carlowitz, ist nach einigem verbleiben von hir an Sie abgelassen, welchen Wir etwas ihnen Mündlich zuberichten anbefohlen, und hoffen dass Sie solches für gut auffnehmen werden, weil es nicht sonder nutzen und auffrichtigkeit sein wird. Hirbey wünschen wir Ihnen von Gott dem Herrn alles Guttes in allen Verrichtungen.

1 bettlägerig, A.

Dero Affection und Willen

fleissiger Erfüller.

Das Original war gezeichnet
Piter.

« PreviousContinue »