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chen rescript dero allergnädigstes Vergnügen hierob zu bezeigen geruhen, und er Graff dabey erinnert werden mögte, dass er in seinem fleis continuire, alles genau beobachte und nicht allein die wohl intentionirte in Euer Kayserl. Mayest. devotion zu erhalten, sondern auch seiner bekannten dexterität nach durch nötige remonstrationes die übel gesinnte auf bessere weeg zu bringen und alle widrige impressiones zu benehmen, nicht weniger auszuwürkhen suche, dass der Pohlnische plenipotentiarius ad congressum pacis umb so mehr baldt möge benennet werden, als solches zu der Pohlen selbst eignen interesse gedeilich sein würde, mit dem ferneren Beysatz an Graffen Sedlnizky: Euer Kayserl. Mayestät müsten dasjenige, was dabei von der inclination zum friden oder auch desselben aversion so wohl respectu des Königs in Pohlen als des Czarn in Moscau ist gemeldet, ihres höchsten orths der zeit dahingestelt sein lassen, wolten aber nichtsdestoweniger mit beiderseits confoederirten Potenzien jederzeit als ein aufrichtiger alliirter handlen nicht zweiflende es würden hingegen Pohln und Moscau nicht allein den gegenwärtigen statum universalem in Europa, sondern auch Euer Kayserl. Mayestät und ihrer selbst eignen Königreich und Landen Zustand und Kräfften beherzigen und mithin an dasjenige, so billich, vernunftig und zu erheben meglich were, sich halten. Bey dem, so der König in Pohln wegen der Spanischen Succession gedacht, vermeint die gehorsam bste Deputation unvorgeiflich, es seye Graffen Sedlnizky zu rescribiren, dass er sich disfahls in einige particularia, quoad conditiones oder sonsten nicht einlasse, sondern in generalibus verbleibe und dem König in Pohln mit guter gelegenheit hinterbringe, wasmassen Euer Kayserliche Mayestät allzeit auf seine Freundschaft ein grosses capital gemacht und dahero nicht zu vermuthen seye, wan sie mit andern Chur- und Fürsten des Reichs de foedere tractiren solten, dass sie den König in Pohln und Churfürsten zu Sachsen als dessen fürnemes glid und Saul (ɔ: Säule?) praeteriren würden. Und weilen es die gehorsambste Deputation nicht wenig befremdet, dass der Pohlnische Abgesandte so unbegründete relationes in Pohlen gethan, da ihme doch alles, was bishero auss Türkei ist gekommen, ganz aufrichtig communicirt und zu einigem mistrauen kein anlass gegeben worden, so erachtet Sie ohnmasgeblich, es seye solches Graffen Sedlnicky zu rescribiren und ihme zu befehlen, dass er solchem ungrund widerspreche, das widerspil erweise und

die hierüber geschöpfte ungleiche gedankhen zu benehmen suche.

Wegen der verwittibten Königin vorhabender reyse auf Rom, welche Sie vermög der Graffen Sedlnizky beschehenen anzeige über Bresslau, Prag und Lintz anzustellen gedenkhet, überlasset die gehorsambste Deputation Euer Kayserl. Mayestät allergnädigsten Entschliessung, was Sie auf den Fall, da die Königin sothane reise notificiren solte, disertwegen zu verordnen allergnädigst belieben werden.

Und dises ist, was für eines auf Graffens Sedlnizky relation zu beobachten nötig erachtet worden.

Nachdem aber auch, allergnädigster Kayser und Herr, auss derselben des Königs abgeneigtes gemüth gegen Euer Kayserl. Mayestät nicht unklar wahrzunehmen und dahero zu besorgen ist, weilen derselbe allen üblen an und vorschlägen gehör gibt, dass bei seiner bekanten wankelmütigkeit von ihm wenig gutes zu gewarten seyn dörfte und also die noth zu erfordern scheinet, dass man bei künftigen Winterquartieren, wie hiebevor schon in unterthenigkeit ist erinnert worden so wohl in Schlesien als in Siebenbürgen genugsambe vorsehung thue. Auch über dises verlautet, dass des Königs in Pohln absehen auf Moldau und Wallachey gerichtet seye und die gehorsambste Deputation daher Anlass genommen, selbiges werkh ferner auch dieses absonderlich zu überlegen, ob in eiusmodi casum pessimum dem umb Hülff anrufenden Fürsten in der Wallachey mit selbiger an hand zu gehen seye? So befindet sie zwar, dass es ein sehr delicates Werkh und in selbigem umb so mehr behuetsamb zu gehen seye alss daraus grosse misverständnuss erwachsen könnte, gleichwie es aber auf die frag ankombt, ob bei wirklicher einlogirung der königl. pohlnischen Trouppen in Wallachey und selbigen Landes Behaubtung Euer Kayserl. Mayestat in Beherrschung Siebenbürgen sicher zu sein einer kostbaren unterhaltung gnugsamer Kriegsmacht mit höchster Beschwerlichkeit ihres kayserlichen aerarii und unausbleiblicher verderbung des Landes Siebenbürgen sich zu unterwerfen hetten und der gehorsambsten Deputation ermessen nach Euer Kayserl. Mayestät nicht zugeben können, dass die Wallachey an die Kron Pohln kommen thue, also hat man in solchem praesupposito befunden, dass es dermahlen auf den modum ankombt und nur zu resolviren noch übrig, wie das werkh also angegangen werde, damit die Cron Pohlen nicht offendirt,

Euer Kayserl. Mayestät hiebei versirendes interesse aber auch beobachtet werde. Und weilen dan hiebei pro maximo zu achten, dass man den Kopf so lang als immer möglich auss der schlingen halten und nicht anderst alss wan es gezwungen geschehen müste, dahinein steckhen soll, so vermeint die gehorsambste Deputation unvorgreiflich, dass zu erreichung disseitigen zweckhs folgende adminicula zu gebrauchen sein möchten, nemblichen, dass alles dem alhie noch anwesenden fürstl. Wallachischen Secretario Dindar absque authentisatione et subscriptione ad calamum dictirt, die Gefahr, welche seinem fürsten von Pohlnischer überzihung bevorstehet, zu erkennen gegeben und beygesetzet werde, wie zu deren Abwendung nötig sein würde, dass 1mo sein Fürst das vor diesem von seinen vorfahren an Euer Kayserl. Mayestät praestirte homagium renovire, ungeachtet er es auch villeicht der ottomanischen Porten würde praestiren müssen. 2:do dass zu solchem endt in terminis habilibus ein articul in den vorstehenden türkischen Fridenschlus gebracht werde und also gedachter Fürst beider Potenzien protection (zumahlen er keines kriegenden Theiles feind gewesen) zum wahren und beständigen praetext überkommen möge. 3tio dass er gegen leidentliche Bezallung einiges getreid und proviant für die kayserliche Miliz in Bereitschaft halte. 4to sein eigenes land an den Sibenbürgischen Gränitzen damit versehe und sich in stand setze, den kayserlichen Succurs alsdan empfangen und erhalten zu können. 5to dass er solchen Succurs, wann die noth vorhanden formaliter begehre und beiderseits der praetext gebrauchet werde, dass ihm solche Völkher auf sein Ansuchen seynd überlassen worden. 6to dass er mit dem Fürsten in Moldau super modo, wie die winterlich-pohlnische logirung am besten zu verhindern, sich vernehmen und correspondiren, auch die mittel hierzu ausfinden thue. Welchemnach die gehorsambste Deputation dafür haltet, wan von jetzgehörten puncten dem Fürsten aus der Wallachei genaue Nachricht wird gegeben sein, dass alsdan Euer Kayserl. Mayestät gestalten Sachen nach die disponirte idæam würden exequiren können.

Auss ietzgehörten ursachen und da man nicht weis, was von Pohln zu gewarten ist, hat die gehorsam bste Deputation auch noch ferner rathsamb zu seyn befunden, dass Euer Kayserl. Mayestät die Freundschaft mit dem Tzarn in Moscau umb so mehr zu cultiviren ursach haben, als die Pohln hiedurch in apprehension

würden gesetzet werden und man allenfalls von gedachtem Tzarn einiger assistenz sich getrösten könnte. Und weilen man nicht weniger nachricht hat, was massen die Cron Schweden das zwischen Pohln und Dennemarkh aufgerichtete foedus stark apprehendiret, auch begierde zeiget mit Euer Kayserl. Mayestät sich enger zu verbinden, so erachtet man ohnvorgreiflich, dass auch solche gelegenheit nicht zu verabsaumen.

Es beruhet aber alles auf Euer Kayserl. Mayestät allergnädigsten entschliessung.

In margine alia manu scriptum: Ist Ihrer Kays. Mayestät den 3ten Septembris 1698 in der geheimben Conferenz fürgetragen und von deroselben allerdings applacidirt worden.

NB. Von der Wallachei ist in diesem Referat auch etwas gemeldet.

12. Hertig Christian August af Sachsen, biskop af Raab, till furst Egon von Fürstenberg. Lemberg d. 16 aug. 1698.

Orig., hufvudstatsarkivet i Dresden, samma volym som n:o 1, bl. 121.

Monsieur mon tres Cher Frere.

Seithero meinem vorigen haben sich I. Mt. der Czaar, sieben meyl wegess von hier zur Rava bey I. Kön. Mt. eingefunden, sich auch einige Täge daselbst aufgehalten. Bey wehrender entreveu sind beyde Hochste Personen Hochstvergnügt, und I. Mt. der Zaar so wohl von I. Kön. Mt. alss diese von dem Czaaren über alle massen satisfait gewesen, und nach also gemachter ongemeinen vertraulichkeitt von einander geschieden; nachdeme I. Kön. Mt. ihme dem Czaaren auf einige meyl weegs ruckwartss dass gelaite gegeben, seind dieselben diesen weeg glucklich dahier angelanget, und befinden sich, dem allerhöchsten seye danck in gutem gesundtem Wohlstandt. Wohin nuhn ferner I. Kön. Mt. operation und desseins werden gereicht sein, hoffe ich E. Lbd. mit negster post berichten zu können. Der ich alstehts bin und verpleibe

C. Underhandlingar genom Carlowitz i Ryssland. Allianser med Ryssland och Danmark 1699.

28 september

13. Relation från Carlowitz, Moskva d.

1698.

8 oktober

Orig., hufvudstatsarkivet i Dresden, loc. 3016, Sachen mit Moscau, so zu keinen gewissen Acten gebracht werden können, Ao 1697 seq., bl. 44-5.

[Carlowitz urskuldar sig, att han ej enligt konung Augusts befallning genast kunnat återsända den polske adelsman, som konungen gifvit honom med på resan, und durch denselben so wohl schrifftlich als mündlich von aller underth:ster relation abstatten». Ty trots alla framställningar till tsaren själf och till general Le Fort hade ingen tillåtelse att affärda honom kunnat utverkas.] Was die uhrsache des auffschiebens seyn müste, kan ich nicht penetrieren. Ihre Czaar. Maj. verbleiben, wie ich aus allen bezeügungen schliessen kan, in dero freundschafft und liebe gegen Ew. Königl. Maj. unveränderlich, und erweisen mir dahero mehr gnade, als ich wirdig bin. [Detta gällde ock Le Fort och andra stormän; likväl kunde C. ej ens utverka, hvad i Tyskland utan vidare tillätes, nämligen] einen und noch darzu mitgebrachten Diener an seinen Herrn abzufertigen. Wan die untersuchungen über der Strelitzen rebellion, und deren justificirung, die beynahe 2000 personen mit strang und schwerdt treffen wird, in etwas verbracht, wollen Ihr. Czaar. Maj. nach Veronisch, und daselbst dero schiffbau besehen, welcher eiferig und mit grossen unkosten fortgesezet, auch meistens vollendet seyn soll; Sie haben allergndgst mit dahin zu gehen, und hernach an Ew. Konigl. Maj. bey der zurückkunftt allerunthngst bericht, von dem, was ich sehen würde, abzustatten mir befohlen: Weil nun Ew. Konigl. Maj. allergndst befehl bey meiner abreisse dahin gienge, Ihr. Czaar. Maj. in allen zu gehorsahmen, so werde in der reisse folgen und den, an dem andern gegen Ew. Konigl. Maj. allerunthnst. schuldigkeit nach, nicht mangeln. || Unterdessen erinnern Ihr. Czaar. Maj. öffters dasjenige, was bey Ew. Konigl. Maj. ich einiger bergleüte halber, die in Silber und Kupferertzt bre

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